Die LVZ und ihre Gespenster

Die heutige Ausgabe der Leipziger Volkszeitung (LVZ) berichtet über „zu hohe Mieten und deren Folgen für die Stadtteile“ – und erklärt das Thema sogleich zu einer „Geisterdebatte“: Investoren („Bauprojektentwickler“) und deren Lobbyisten leugnen den Zusammenhang von Aufwertung und Verdrängung gleich ganz, anderslautende Behauptungen werden „Linksautonomen“ zugeschrieben. Denen wird ein angeblicher „Brandanschlag“ angelastet, der „soeben“ auf ein in Sanierung befindliches Haus in der Bornaischen Straße verübt worden sei.

Zugleich klagt ausgerechnet das Immobilienunternehmen „Hildebrand & Jürgens“, dass ihm durch „zum Teil gewalttätige Aktionen“ ein Schaden von rund 400.000 Euro entstanden sei. Es ist gar nicht nötig, die Zahl mit den Gewinnen dieser Firma aufzurechnen, denn die Angabe ist schlicht falsch. Nach einer Bilanz, die der IG „Rotes Viertel“ Connewitz vorliegt, wurde die tatsächliche Schadenssumme mediengerecht mehr als verdoppelt. Eine Trickserei, auf die wir zurückkommen werden – und eine durchsichtige Strategie zur Kriminalisierung sozialer Proteste, die wir nicht hinnehmen.

LVZ, 14. Mai 2012, S. 16 (PDF-Datei)

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